Wir spielen schon länger mit der Idee von Zwei-Wege-Lautsprechern von Profi-Treibern, mit einem Tiefmitteltöner mit großer Empfindlichkeit und größerem Durchmesser in Kombination mit einem Kompressions-Hochtöner. Wir mögen Lautsprecher von OMA und ähnlichen Unternehmen sehr und es ist ein bisschen Nostalgie dabei, weil diese Art von Lautsprechern in der Vergangenheit viel häufiger vorkamen. Der große Tiefmitteltöner klingt einfach anders, unter anderem aufgrund seines großen Durchmessers. Mit einer leichten Membran und einem starken Magneten ist er sehr schnell und der Klang solcher Lautsprecher ist auch einfach größer. Wir wollten auch ausprobieren, was der Kompressionshochtöner kann. Sein Konzept geht auf die erste Hälfte des letzten Jahrhunderts zurück, als es nur Röhrenverstärker mit geringer Leistung gab und in großen Kinos ein Bedarf an lautstarkem Klang bestand, der eine Lösung mit höchstmöglicher Empfindlichkeit erforderte. Und so entstand der Kompressionshochtöner mit Horn. Es ermöglicht viel Interaktion mit der Luft über einen viel größeren Bereich als bei Standard-Kalottenhochtönern. Dies führt zu einer um ein Vielfaches höheren Empfindlichkeit und damit zu einer enormen Leistungsreserve beim Einsatz in einem Lautsprechersystem. Mit dem richtigen Horn und einer richtig konzipierten Frequenzweiche kann ein sehr raffinierter, detaillierter und gleichzeitig enorm dynamischer Klang geboten werden.
Dank der Leistungsreserve und dem größeren Durchmesser des Tiefmitteltöners müssen sich die Treiber nicht so stark bewegen und spielen selbst bei hohen Lautstärken sehr verzerrungsarm.

Dass solche Lautsprecher in der Heim-HiFi-Anlage selten zu finden sind, liegt unter anderem daran, dass sie eine größere Box benötigen und meist in einer höheren Preisklasse angesiedelt sind. Aber es ist sehr schade. Und noch eine Anmerkung: Der Bass bei solch großen Durchmessern ist völlig anders, als man es von normalen Lautsprechern gewohnt ist.